Je stressiger das Leben und je unsicherer die Zeiten, desto wichtiger ist es, einen Ausgleich zu finden. Mit Yoga könnte es gelingen. Wer sich darauf einlässt, findet den inneren Frieden – und hält sich zudem gelenkig und fit.
Sport ist, sofern man es nicht übertreibt, gesund. Doch eine Sportart ist besonders förderlich, und zwar nicht nur für den Körper, sondern auch für Geist und Seele: Yoga. Yoga ist vielfältig. Je nach Stil bedeutet es mehr Meditation und Entspannung oder eben auch Anstrengung und Schwitzen. Mediziner empfehlen Yoga für schmerzgeplagte Rückenpatienten ebenso wie für Menschen, die präventiv tätig werden wollen. Dr. med. Ulf Marnitz, ärztlicher Leiter des Rückenzentrums am Markgrafenpark in Berlin sagt, dass insbesondere Rückenschmerz-Patienten Yoga machen sollten: „In einem ersten Schritt muss der Patient die Muskulatur, die im Kern des Rumpfes sitzt, also die Kernmuskulatur, stabilisieren. Die Yogis nennen das Power House, gemeint sind Beckenboden, Bauchwand und Zwerchfell. Yoga und Pilates sind dafür geeignet.“ Erst in einem zweiten Schritt sei etwa Krafttraining in einem Fitnessstudio zu empfehlen. Aber auch ohne Zipperlein zu haben, ist Yoga ein erfüllender Sport und Ausgleich vom Alltag, der zudem vorbeugt für fast alles, was kommen könnte. Das Gute zudem: Yoga kann man bis ins hohe Alter hinein ausüben.
In Berlin findet man an jeder zweiten Ecke ein Yoga-Studio. Ein Mangel an Angeboten herrscht bei mehr als 300 Studios in der Stadt definitiv nicht. Viele Interessenten ohne Vorkenntnisse, aber auch Fortgeschrittene, die neu in Berlin sind, fragen sich vielmehr, wie sie das für sie passende Studio und den perfekten Kurs finden.
Wie man das macht? Durch ausprobieren und erspüren: Der Lehrer sollte sympathisch sein, er sollte einem nicht das Gefühl geben, man müsste mehr üben, um dazu zu gehören. Der beste Gradmesser ist, ob einem schon die erste Stunde gut tut. Außerdem sollte einem das Studio gefallen. Die Etablissements sind sehr unterschiedlich. Die einen sind puristisch, die anderen haben etwas mehr Flair, etwa auch einen Außenbereich sowie Wellness-Angebote. Jeder sollte wählen, was ihm zusagt.
Wer etwas Ansprechendes gefunden hat, kauft in der Regel eine Zehner-Karte. Die große Frage ist: Bleibt man anschließend dabei? Das wäre wichtig, um einen langfristigen Erfolg zu erzielen. Also: Sofern man ein paar Wochen lang mit Genuss mitgemacht hat, sollte man dranbleiben. Der Körper dankt es, Seele und Geist tun es ebenso.
Natürlich kann man Yoga, sofern man schon ein wenig versiert ist, auch alleine zu Hause betreiben. Wer es schafft, dies als Ritual, zum Beispiel jeden zweiten Morgen nach dem Aufstehen, in den Alltag zu integrieren: perfekt. Nur: Die wenigsten besitzen diese Selbstdisziplin. Wem es genauso geht, sollte die Gemeinschaft unter Gleichgesinnten im Studio der Wahl suchen. Ein Pluspunkt: Man kann mit den Teilnehmern vielleicht auch mal nach der Stunde auf ein Glas Wein oder eine Apfelschorle ausgehen.
Gemeinschaftlich Sport machen – das geht auch im Unternehmen. Immer mehr Firmen erkennen den hohen Wert von körperlicher Betätigung. Sie beugt Leiden vor oder mindert vorhandene. Sie vermittelt ein Gemeinschaftsgefühl und trägt zu besseren Leistungen bei. Kein Wunder, dass Firmenfitness-Angebote immer beliebter werden. Laut einer aktuellen Auswertung des Urban Sports Club sind Firmenmitgliedschaften im Sommer 2022 gegenüber dem Sommer 2021 um mehr als 50 Prozent angestiegen. Fast die Hälfte aller Urban Sports-Mitglieder sind mittlerweile Firmenkunden.
Gerade Yoga eignet sich hervorragend als Betriebssport. Jeder kann mitmachen, Jung wie Alt, fit wie nicht ganz so fit. Das gilt natürlich für alle anderen Gruppen auch, sei es die wöchentliche Strickrunde, die Familie oder das Ehepaar, dass es ohne Anreiz von außen selten aus den Sesseln vor dem Fernseher schafft.
Wer sich Yoga vom Feinsten gönnen will, kann das (zudem) in Form von mehrtägigen Retreats (was so viel wie spirituelle Ruhepause/Rückzug von der gewohnten Umgebung heißt) tun. Etliche Anbieter bieten solche Workshops an den schönsten Flecken der Erde und in den besten Hotels an. Retreats sind allerdings eher für Fortgeschrittene geeignet. Einsteiger sind eventuell überfordert, da sich schon nach dem ersten Tag der Muskelkater bemerkbar macht.
So bereichernd Yoga auch ist. Am besten ist, noch eine weitere Sportart auszuüben, eine die mehr die Ausdauer konditioniert, also etwa Schwimmen, Laufen, Radfahren oder Tennis.